Leseprobe: Beziehung und Bewusstsein

Unser Bewusstsein beeinflusst unsere Beziehungen
Bewusstsein ist nichts, das nur spirituellen Menschen vorenthalten wäre, sondern jederzeit für uns alle von Bedeutung ist. Unser Bewusstsein beeinflusst:

  • wie wir unsere Erfahrungen wahrnehmen und damit
  • wie wir unsere Erfahrungen erleben und
  • wie wir auf unsere Erfahrungen reagieren.

Unser Bewusstsein beeinflusst ebenfalls
  • wie wir uns selbst erleben so wie
  • die Art und Weise, wie wir unsere Beziehungen gestalten.

Weil wir zu wenig über die Auswirkungen von Bewusstsein wissen, bringen wir unsere Beziehung meist nicht mit unserem Bewusstsein in Verbindung. Häufig leiden wir unter unseren Beziehungen und verstehen nicht, wieso wir immer wieder in denselben Beziehungsformen und den gleichen Beziehungsproblemen landen. Dies liegt daran, dass wir uns üblicherweise einen Partner/eine Partnerin aus derselben Bewusstseinsebene suchen.

Wir können unser Bewusstsein mit einem großen Gebäude vergleichen. Treiben wir uns im ersten Stock herum, dann begegnen wir Menschen, welche sich ebenfalls auf dieser Ebene befinden. Befinden wir uns im Keller, nehmen wir andere wahr, die ihr Leben ebenso im Bewusstseinskeller verbringen. Die vierte Etage wäre auch besucht. Doch jene Menschen gelangen nicht in unseren Fokus. Aus diesem Grund wählen wir einen Partner, welcher sich auf derselben Ebene befindet, wie wir.

Wechseln wir den Partner, verweilen wir meist auf derselben Bewusstseinsebene. Das führt dazu, dass wir die bekannte Beziehungsdynamik, mit ihren vertrauten Beziehungsproblemen, wiederholen. Solange wir uns nicht entwickeln wiederholen wir unsere vertraute Beziehungsform. Obwohl wir unter der Beziehungsdynamik leiden, entkommen wir ihr nicht.

Je nach Bewusstseinsebene verändert sich unser Beziehungsverhalten. Unsere aktuelle Beziehungsgestaltung lässt sich somit einer Bewusstseinsebene zuordnen.

Leseprobe aus dem Buch des bewusst seins (Seite 73-74):

Wenn das Unbewusste die Beziehung beherrscht – Die unbewusste Beziehung

Wir glauben zwar immer, dass wir die Partnerwahl selbst treffen – doch das ist nicht der Fall. Meist geschieht die Partnerwahl automatisch, womit unsere aktuelle Bewusstseinsebene die Partnerwahl maßgeblich beeinflusst. So können wir unbewusste Beziehungen führen oder in unserer Beziehung phasenweise in die unbewusste Dynamik fallen. Was kennzeichnet aber eine unbewusste Beziehungsdynamik?

Die Liebe trifft auf die Spaltung
Wenn das Unbewusste die Beziehung beeinflusst, wirkt die Spaltung. In den unbewussten Beziehungen wird immer ein Teil abgespalten, den wir dann ausblenden. Borderline-Beziehungen sind ein typisches Beispiel hierfür. Einmal lieben wir den Partner inniglich, dann hassen wir ihn wieder abgrundtief. In der Phase des Liebens verschwindet alles Negative. Wir nehmen nur noch das Positive am Partner wahr und spalten das Negative ab. In der Phase des Hassens wird das Positive abgespalten und wir nehmen nur noch das Negative wahr. 

In gespaltenen Beziehungen werden die Seiten positiv und negativ strikt voneinander getrennt gehalten. Wir schaffen keine Verbindung zwischen den Seiten. Ärgern wir uns über den Partner, ist uns nicht mehr zugänglich, dass er auch seine guten Seiten hat, die wir mögen. So gibt es Phasen, in denen wir uns dem anderen nahe fühlen und intensive positive Gefühle für ihn hegen. Bis die Spaltung zuschlägt. Aus der gerade noch guten und heilen Beziehung wird plötzlich eine böse, vernichtende. Unbewusste Beziehungen sind unberechenbar, denn wir wissen nie, wann die Spaltung aktiviert wird. Wirkt die Spaltung, katapultiert sie uns in die gegenüberliegende Position.

Alle ambivalenten Beziehungsdynamiken gehören zur unbewussten Ebene. Beispiele für solche Dynamiken sind: Wir können nicht mit dem Partner, aber auch nicht ohne ihn, das sind An-Aus-Beziehungen, bei denen die Partner von der ultimativen Nähe in eine völlige Distanz fallen. Dazu zählen auch jene Beziehungsspiele, in denen die Spaltung wirkt, wie: „entweder bist du für mich oder gegen mich“; oder: „wenn du mich liebst, musst du alles an mir lieben“.

Unbewusste Beziehungen aktivieren in uns ein unbewusstes Verhalten
Unterliegen Beziehungen längerfristig einer unbewussten Dynamik, machen sie uns psychisch und manchmal sogar körperlich kaputt. Sie lösen ein unbewusstes Verhalten in uns aus. Sie rufen Zustände und Verhaltensweisen hervor, die wir in „normalen“ Beziehungen nicht haben. In Kontakt mit Freunden oder Kollegen reagieren wir vielleicht durchaus „normal“, in der Beziehung aber nicht mehr. Unbewusste Beziehungen holen die schlechtesten Seiten von uns hervor, welche wir blindlings ausagieren.…………………… (die Fortsetzung finden Sie im Buch des bewusst seins)

Leseprobe aus dem Buch des bewusst seins (Seite 94-95):
Wenn das mechanische bewusst sein die Beziehung beherrscht – Die mechanische Beziehung


Die körperliche Beziehungswahl
Bestimmen die körperlichen Impulse die Partnersuche, fühlen wir uns zu Menschen hingezogen, welche die beste biologische Passung haben. Diese Passung ergibt sich aus einer Stärkung des Immunsystems. Wir suchen einen Partner, der ein anderes Immunsystem hat. Damit haben mögliche Nachkommen eine bessere Überlebenschance. Die körperliche Steuerung ist so gut wie immer an der Partnerwahl mitbeteiligt. Über den Körpergeruch erkennt der Körper die Passung für unser Immunsystem. Einfach ausgedrückt: Wir können jene Menschen riechen, welche für eine Zeugung von Nachkommen günstig sind. Sagt unser Körper nein zum anderen Körper, können wir den auch nicht riechen.

Die psychische Beziehungswahl
Neben der körperlichen Wahl gibt es noch eine psychische Wahl. Hier bestimmen die Beziehungsmuster die Partnerwahl. Es wird jener Partner gewählt, der am besten zur eigenen psychischen Struktur passt. Wir suchen sozusagen jemanden, mit dem wir unsere Beziehungsmuster ausagieren können. Dafür brauchen wir einen Menschen, der zwar das gleiche Grundthema, jedoch die gegenteilige Ausprägung hat. Ein Hilfloser sucht sich einen Helfer, jemand mit einer Verlassenheitsgeschichte sucht sich einen Menschen, der nicht für ihn da sein wird, der ihn vielleicht sogar verlässt. Die Psyche wählt aufgrund einer Vertrautheit. Sie trifft nicht unbedingt eine Wahl, mit der es uns langfristig gut geht.

Die „Liebe auf den ersten Blick“
Das mechanische bewusst sein ist durch eine schnelle, automatische Reaktion gekennzeichnet. Fühlen wir uns plötzlich massiv zu einem Menschen hingezogen, weist uns diese Reflexartigkeit auf die mechanische Ebene hin. Es ist die „Liebe auf den ersten Blick“. Noch bevor wir überhaupt ein Wort mit dieser Person wechseln konnten, schlägt die Verliebtheit ein – wie ein Blitz. Verlieben wir uns so schnell und intensiv, ist dies ein Anzeichen dafür,.…………………… (die Fortsetzung finden Sie im Buch des bewusst seins)
©  Mag. Brigitte Fuchs